Inhaltsbeschreibung
Kapitalismus als Priorität, Demokratie als Option: Seit einigen Jahrzehnten arbeiten Marktradikale daran, die nationalstaatliche Weltordnung zugunsten eines kleinteiligeren Systems verschiedener Zonen hinter sich zu lassen, so der Historiker Quinn Slobodian. Der Autor nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch die vielgestaltige Welt der Steueroasen, Privatstädte und Mikronationen. Anhand von Beispielen unter anderem aus Hongkong, Singapur, Dubai und Liechtenstein zeigt er die Wirkmacht der Theorien und Vorstellungen von Akteuren auf, die eine solche fragmentierte Ordnung entwarfen oder an ihrer praktischen Umsetzung arbeiteten.
Von der City of London bis nach Südafrika und Somalia spürt er Versuchen nach, das öffentliche Leben zu privatisieren und Rechtsordnungen zu etablieren, die sich von der Gesetzgebung der umgebenden Nationalstaaten loslösen. Slobodian sieht darin jahrzehntelange Bestrebungen von meist Wohlhabenden und Mächtigen, das gesellschaftliche Gewebe zu durchsetzen und aus der geteilten sozialen Welt auszusteigen. Die von ihnen erträumten und zum Teil realisierten Zonen seien nicht zuletzt ein Mikrokosmos, in dem Arbeiterinnen und Arbeiter entmachtet und markante, in vielen Fällen rassifizierte soziale Hierarchien etabliert worden seien.