Inhaltsbeschreibung
Welche Zukunft hat Russland? Lange vor dem russischen Angriffskrieg auf die gesamte Ukraine, konstatiert Sabine Adler, hätten Wladimir Putin und sein engerer Kreis planvoll die demokratischen Grundlagen einer funktionierenden Staatlichkeit Russlands zerstört: Meinungsfreiheit, Unabhängigkeit der Justiz, freie Wahlen und Schutz vor staatlicher Willkür. In einer zutiefst fragmentierten Gesellschaft seien Millionen Menschen zum Dulden erzogen oder gezwungen. Viele stimmten Putins Herrschaft vorbehaltlos zu, andere seien desillusioniert und ohne Hoffnung. Ihnen stehe ein System einflussreicher, sich gegenseitig stützender Cliquen in Polizei, Politik, Justiz und Wirtschaft gegenüber: Wer in Putins Russland Macht suche, habe oder behalten wolle, müsse auch die Klaviatur des Illegalen beherrschen, um, im Wortsinn, zu überleben.
Sabine Adler zeichnet in ihrer facettenreichen innen- und außenpolitischen Analyse ein düsteres Bild Russlands. Die tradierte und immer weiter wachsende Verquickung von Unterdrückung und Willkür, Gewalt und Angst, Gier und Machtmissbrauch, dazu die forcierte Erosion freier Medien und einer lebendigen Zivilgesellschaft sei auf absehbare Zeit wohl nicht zu stoppen oder zu überwinden.