Inhaltsbeschreibung
Am 7. Oktober 2023 überfiel die Terrororganisation Hamas den Staat Israel, ermordete mehr als 1200 Menschen und verschleppte fast 250. Daraufhin marschierte die israelische Armee in den Gaza-Streifen ein, um die Geiseln zu befreien sowie die Hamas und ihre Logistik zu zerstören. Dies hatte katastrophale Folgen für die Zivilbevölkerung in dem schmalen, dicht besiedelten Küstenstreifen. Zehntausende Verletzte und Tote sind zu beklagen. Weltweit flammen seither antiisraelische und antisemitische Ressentiments auf. In den Debatten mischen sich moralisch und rechtlich begründete Forderungen mit Kampfbegriffen und hasserfüllter Rhetorik.
Wolfgang Kraushaar unterzieht den Konflikt einer kritischen Analyse: Welche Wurzeln liegen dem alten Streit um die Beheimatung in der Region zugrunde? Welche Akteure befeuern – auf allen Seiten – völkerrechtswidriges Verhalten? Wo und wie werden Begrifflichkeiten und Narrative religiös oder politisch aufgeladen, instrumentalisiert, um- und auch missdeutet, um Emotionen zu schüren oder Ansprüche zu begründen? Wie ist mit Positionen umzugehen, die die Unteilbarkeit der Menschenrechte und -würde nur für die eigene Klientel gelten lassen wollen? Welche Folgen haben der Terrorangriff und die wachsende Zahl antisemitischer Drohungen und Übergriffe für das Lebensgefühl von Jüdinnen und Juden in Israel, weltweit und gerade auch in Deutschland?