Inhaltsbeschreibung
Die Aneignung des nordamerikanischen Kontinents durch europäische Siedlerkolonialisten sowie die USA und Kanada als neue Staaten konfrontierte die First Peoples mit Anmaßung, Ausbeutung und Gewalt: Gebilligt und gefördert durch Politik und Justiz, wurden die First Peoples bis in unsere Zeit bevormundet, massiv diskriminiert, zwangsmissioniert, unter Assimilationsdruck gesetzt und durch Landraub und Vertreibungen fortschreitend ihrer Lebensgrundlagen beraubt – ohne allerdings je ihre Gegenwehr aufzugeben.
Im 20. Jahrhundert bestimmten, wie der Historiker Aram Mattioli zeigt, insbesondere die beiden Weltkriege und Wirtschaftskrisen den staatlichen und gesellschaftlichen Umgang mit den First Peoples. Zwar gab es zaghafte Fortschritte bei der Anerkennung indigener Rechte, weit mehr aber verstörende Rückfälle in koloniale Attitüden aufseiten des Staates und enttäuschte Hoffnungen der First Peoples. So blieb ihnen etwa die Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker trotz der einsetzenden weltweiten Dekolonisierungsbewegungen verwehrt, wodurch ihre Verdrängung und Unterdrückung legitimiert schienen. Erst seit den 1960er-Jahren habe mit der Red-Power-Ära ein Prozess nachhaltiger Selbstermächtigung der First Peoples eingesetzt.
Mattioli beleuchtet in seiner faktenreichen Darstellung zentrale Ereignisse, Akteure, Anliegen und Instrumente indigenen Widerstandes gegen einen oftmals übermächtigen Staat, in dem dieser Teil der eigenen Geschichte vielfach immer noch ausgeblendet bleibt oder unverstanden ist.