Inhaltsbeschreibung
Die Republikanische Partei der Vereinigten Staaten, die Partei Abraham Lincolns, scheint heute zum überwiegenden Teil gekapert von Donald Trump und seinen Anhängern. Wie konnte es dazu kommen?
Annika Brockschmidt analysiert die Entwicklung der „Grand Old Party“ seit Mitte des 20. Jahrhunderts und kann so die Verschiebungen der Partei hin zu einer illiberalen, von christlichem Nationalismus und Chauvinismus geprägten Plattform nachzeichnen. Diese stelle mittlerweile eine ernsthafte Gefährdung für die amerikanische Demokratie dar. Im historischen Rückblick lassen sich einflussreiche Figuren ausmachen, die radikalen Strömungen in der Partei Auftrieb gaben oder sich ihrer bedienten. Brockschmidt nennt etwa den erzkonservativen Strategen William F. Buckley, den rechtsextremen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater, aber auch Präsident Richard Nixon, der mit seiner Southern Strategy unterschwellig, aber bewusst rassistische Impulse seiner Wählerschaft habe ansprechen wollen. Später stand insbesondere Ronald Reagan für eine Renaissance der amerikanischen Rechten. Auch von ihm lasse sich die Entwicklungslinie weiterziehen bis in die Gegenwart, in der letzte moderate Stimmen längst vom zunehmend radikalisierten Mainstream der Partei verdrängt worden seien.