Inhaltsbeschreibung
Das Massaker von Srebrenica, vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien sowie vom Internationalen Gerichtshof als Völkermord anerkannt, gilt als das schwerste Kriegsverbrechen innerhalb Europas seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Bewaffnete bosnisch-serbische Einheiten ermordeten vom 11. bis zum 19. Juli 1995 mehr als 8.000 überwiegend männliche Bosniaken.
Der 1975 geborene bosnische Muslim Hasan Hasanović erlebte den Bosnienkrieg als Jugendlicher. Er schildert seinen Alltag vor dem Krieg und zeigt den gewaltigen Einschnitt, den dieser für ihn und seine Familie bedeutete. Der Autor berichtet von Flucht, Vertreibung und dem Leben im Flüchtlingslager in Srebrenica, wo er von 1992 bis 1995 mit seiner Familie untergebracht war. Aus persönlicher Sicht verdeutlicht er die Umstände des Lebens im Lager, spricht über die Hoffnungen, Ängste und Nöte dieser Zeit, in der Srebrenica zur UN-Schutzzone erklärt wurde, von niederländischen Blauhelmsoldaten geschützt werden sollte und dennoch im Juli 1995 von bosnisch-serbischen Einheiten militärisch erobert werden konnte. Hasanović macht auf die Hintergründe und den Verlauf des Völkermords aufmerksam, dem er – nachdem er gemeinsam mit zahlreichen anderen bosniakischen Männern den „Todesmarsch von Srebrenica“ angetreten war – durch glückliche Umstände entkommen konnte.