Inhaltsbeschreibung
„In Vielfalt geeint“ – mit diesem Selbstverständnis der Europäischen Union im Kopf brach der Journalist Alex Rühle kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einer Rundreise durch Europa auf. In den Metropolen und an der Peripherie Europas, auf dem Land und in Dörfern traf Rühle Menschen, in deren Alltag und Befindlichkeiten sich Ideale und Potenziale, aber auch Scheitern und Versagen der Europäischen Union zeigen: die rigide Austeritätspolitik gegenüber Griechenland, das Entsetzen über die Gräuel beim Massaker von Srebrenica, das verschlissene Gemeinschaftsgefühl in den Staaten Postjugoslawiens, die tiefe Kluft zwischen dem Anspruch auf Humanität und der oft bedrückenden Wirklichkeit im Umgang mit Flucht in Kalabrien, die Folgen des Brexit und die katalanische Unabhängigkeitsbewegung, die Erinnerungskultur in Litauen oder der Einsatz für Bildungsgerechtigkeit in Finnland.
Der Autor geht der Frage nach, inwieweit die Ideale und Ideen, für die nicht zuletzt das Europäische Parlament arbeite, tatsächlich in die in die Lebenswirklichkeit der Menschen vordringe. Rühles Techniken sind das Beobachten und Zuhören, an ungewöhnlichen Orten, im Dialog mit Menschen unterschiedlichster Berufe, Lebensaufgaben und Erfahrungen. So entsteht ein überaus nuancenreicher Chor aus den Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern Europas, der die großen sozialen und politischen Fragen und ungelösten Probleme des Kontinents spiegelt und doch auch von Vertrauen und Zuversicht erzählt.