Inhaltsbeschreibung
Im Sommer 2021 zog sich die von den USA angeführte westliche Militärkoalition aus Afghanistan zurück. Die Taliban hatten erneut die Macht übernommen – nach zwanzig Jahren Krieg, über 200.000 Toten und Billionen an Hilfsgeldern war die westliche Vision eines demokratischen Afghanistans am Ende. Aus Sicht des Westens ergibt sich das Bild eines kolossalen Scheiterns. Gewalt und Korruption verschwanden nach dem Sturz der Taliban keineswegs, Fortschritte etwa bei Frauenrechten schienen nach ihrer Rückkehr an die Macht umstandslos zunichte gemacht.
Der Journalist Wolfgang Bauer hat Afghanistan viele Male besucht, auch im Winter 2021 nach dem Abzug der westlichen Truppen. Ausgangspunkt für seine Reportage ist die „Ring Road“, ein mehr als 2000 Kilometer langes, kreisförmiges Straßennetz, das wichtige Orte Afghanistans verbindet. Entlang der Straße und ihrer ganz eigenen Geschichte voller Misswirtschaft und Hybris erkundet Wolfgang Bauer, woran der Westen in Afghanistan gescheitert ist. Er begegnet Menschen und ihren Schicksalen und fragt danach, worin inmitten aller Unruhe und Verzweiflung doch noch Hoffnung für Afghanistan und seine Bewohnerinnen und Bewohner bestehen könnte.