Inhaltsbeschreibung
Für viele nach Europa flüchtende Menschen beginnt mit ihrer Ankunft in der Europäischen Union zunächst eine weitere Etappe im Kampf ums Überleben: Überfüllte Aufnahmelager, schlechte Versorgung und bürokratische Schikanen prägen die Realität der Schutzsuchenden.
Die Journalistin Franziska Grillmeier schildert in ihrer Langzeitreportage die Situation an den EU-Außengrenzen. Über einen längeren Zeitraum hat sie sich auf der griechischen Insel Lesvos (Lesbos) niedergelassen, auf der sich mit dem Lager Moria zeitweilig das größte Flüchtlingscamp Europas befand.
Sie schildert die Zustände und Entwicklungen, die Schicksale der Geflüchteten und ihr Alltagsleben inmitten teils inhumaner Bedingungen. In anderen Grenzregionen hat sie Ähnliches vorgefunden und sieht in erster Linie ein auf Abschreckung setzendes System. Rechtsbrüche wie illegale Pushbacks würden zwar geleugnet, fänden in der Praxis aber statt, während Hilfe erschwert und bisweilen gar kriminalisiert werde. Grillmeier rückt die Geschichten der Geflüchteten in den Mittelpunkt und macht so die Konsequenzen der europäischen Grenzpolitik sichtbar, die sie als einen „orchestrierten Ausnahmezustand“ beschreibt.