Inhaltsbeschreibung
Zwischen 1939 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten rund 300.000 psychisch kranke und geistig behinderte Männer, Frauen und Kinder. Die Planungen für den rassenideologisch motivierten Massenmord begannen im Deutschen Reich bereits vor Kriegsanfang 1939 und wurden nach den deutschen Eroberungen auf die besetzten und annektierten Gebiete ausgeweitet.
Die Beiträge zeigen die europäische Dimension dieses Mordprogramms auf: Sie gehen seiner Organisation und Durchführung an den verschiedenen Orten nach, indem sie etwa nach der Identität der für die Verbrechen verantwortlichen Akteure fragen und den zeitlichen Verlauf sowie die konkreten Umstände der Mordtaten beleuchten. Die Autorinnen und Autoren arbeiten Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Mordpolitik in verschiedenen Regionen des Deutschen Reiches sowie der eroberten Gebiete heraus. Dabei werfen sie auch die Frage nach der Kollaboration von Teilen der einheimischen Bevölkerung und Behörden bei den Morden auf und erörtern, ob und welche Bezüge die „Euthanasie“-Verbrechen zum systematischen Mord an der jüdischen Bevölkerung aufweisen.