Inhaltsbeschreibung
Das Fernsehen ist ein politisches Medium. Es ist in seiner institutionellen Gestalt geprägt durch Entscheidungen im politischen System und durch verfassungsgerichtliche Rechtsprechung.
Politische Akteure versuchen immer wieder, Einfluss zu nehmen und das Medium für eigene Zwecke zu nutzen. Gleichzeitig ist das Fernsehen auch auf der inhaltlichen Ebene durch und durch politisch – und das nicht nur in der dezidierten Politikberichterstattung. So prägen Nachrichten, Sondersendungen, Talk-Shows, aber auch satirische oder fiktionale TV-Formate den Blick der Rezipientinnen und Rezipienten auf Politik und Gesellschaft.
Der Medienwissenschaftler Andreas Dörner zeigt, wie das Fernsehen politisch konstruiert ist und wie es zugleich selbst die politische Welt konstruiert, Identitätsangebote macht und Interpretationsfolien für das Weltgeschehen anbietet. Er analysiert auch den Wandel des Mediums im Zuge der allgegenwärtigen Digitalisierung. Das sogenannte lineare Fernsehen ist auf dem Rückzug, Mediennutzung individualisiert sich weiter und TV-Sender, Streamingdienste und Videoplattformen verschmelzen zu einem vielfältigen Bewegtbildmarkt. Aber auch mit geänderten Formen und Vertriebswegen nimmt das Medium weiterhin eine zentrale Stellung in der politischen Öffentlichkeit Deutschlands ein.