Inhaltsbeschreibung
Die Ukraine stand schon oft im Fokus territorialer Interessen zwischen Ost und West, wie der Historiker Serhii Plokhy zeigt. Er erzählt die Geschichte des Landes von der Antike bis zum russischen Angriffskrieg auf das gesamte Staatsgebiet seit dem Februar 2022. Vielfach wurden über die Jahrhunderte Grenzen neu gezogen, Herrscher etabliert und kulturelle Einflusssphären abgesteckt.
Gleichwohl entwickelte die Ukraine eine eigene kulturelle Identität und ein nationalstaatliches Bewusstsein. Durch die Aggression des Putin-Regimes hat die Debatte um die Deutungshoheit über die ukrainische Geschichte einen gewaltsamen Höhepunkt erreicht. So spricht die russische Führung der Ukraine jedes Recht auf Eigenstaatlichkeit ab und macht keinen Hehl aus ihrem imperialen Anspruch auf das Land. Plokhy hält diesem verfälschenden Narrativ die komplexe Geschichte der Ukraine entgegen, durch die sich der Kampf um Souveränität wie ein roter Faden zu ziehen scheint.