Inhaltsbeschreibung
Mit Denkmälern schreiben Gesellschaften ihre Sicht auf die eigene Geschichte in den öffentlichen Raum ein. Gewidmet werden Denkmäler vor allem Persönlichkeiten, denen in der nationalen Geschichtsschreibung eine hervorgehobene Rolle zugeschrieben wird. Auch wenn damit die auf Heldenverehrung ausgerichteten Geschichtsnarrative der Errichter scheinbar in Stein gemeißelt sind, haben Denkmäler nicht unbedingt die Beständigkeit, die sie ausstrahlen.
Wie die Historikerin Alex von Tunzelmann in zwölf internationalen Beispielen aus der modernen Geschichte deutlich macht, ist das Stürzen von Denkmälern keine Seltenheit, sondern regelmäßiger Bestandteil geschichtskultureller Umbruchsprozesse. Vor dem Hintergrund aktueller Debatten etwa um den Umgang mit kolonialen Ehrendenkmälern bieten die historischen Beispiele Orientierung bei der vielfach gestellten Frage: Stürzen oder stehen lassen?