Inhaltsbeschreibung
Wie und warum zerbrach die erste deutsche Demokratie? Unter der Bürde des verlorenen Weltkriegs fehlte es der Politik an Gestaltungsspielraum, aber auch am Vertrauen der Bevölkerung in die Republik. Vertreter demokratischer Parteien im Reichstag rangen um Wege aus der Krise. Ihnen standen diejenigen gegenüber, die der Hass auf die Demokratie von Weimar einte: radikale Linke, Rechtspopulisten, vor allem aber die Nationalsozialisten. Unverhohlen nutzten sie politisch wie im öffentlichen Raum jede Gelegenheit, die demokratische Ordnung zu delegitimieren und den Griff nach der Macht voranzutreiben, auch als Teilnehmer blutiger Straßenkämpfe, in denen sich nicht nur vor Wahlen oder bei Streiks die extremen politischen Spannungen entluden.
Ralf Zerbacks dichtes Zeitpanorama beleuchtet anhand von Akten der Reichskanzlei, Tagebüchern und Zeitungsmeldungen die Stimmungslagen der Jahre 1932 bis 1934 zwischen Depression, Paralyse und aggressivem Machtstreben und zeichnet die Rolle der führenden Politiker Brüning, von Papen, Schleicher, Hindenburg, Goebbels und Hitler nach. Mit Taktieren und Intrigen, mit Terror und Gewalt wurde der Boden für die Usurpation der Macht durch Hitler bereitet. Danach versetzten die Nationalsozialisten, die skrupellosesten Gegenspieler der Demokratie, mit der Ausschaltung jedes Korrektivs und der brutalen Liquidierung ihrer Gegner der Weimarer Republik den Todesstoß.