Inhaltsbeschreibung
Auch nach den erzwungenen Isolationserfahrungen in der Corona-Pandemie bleibt Einsamkeit in den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts vielfach stigmatisiert und tabuisiert. Muss, wer die doch vielfältigen Chancen des Kontakts zu anderen Menschen nicht (mehr) nutzen kann, die Gründe dafür bei sich selbst suchen? Dieser weit verbreiteten Meinung widerspricht der multiperspektivisch angelegte Sammelband:
Aus soziologischer, philosophischer, psychologischer und medizinischer Sicht beleuchten die Autorinnen und Autoren Einsamkeit als subjektiv empfundene Diskrepanz zwischen tatsächlicher und gewünschter sozialer Anbindung, für die es unterschiedlichste Ursachen gebe. Wie lässt sich das Phänomen methodisch fassen? Welchen Einfluss haben gesellschaftliche Veränderungen auf die Ausprägung von Einsamkeit? Welche Bezüge bestehen zwischen Einsamkeit und konkreten Lebenslagen, wie dem Studienbeginn, dem fortgeschrittenen Alter, gescheiterten Beziehungen oder Wohnungslosigkeit? Welche gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen ergeben sich, wenn Einsamkeit als Verschwinden bei lebendigem Leibe erlebt wird? Ergänzend zu den interdisziplinären fachwissenschaftlichen Beiträgen stellt das Buch praxisnahe Hilfsangebote für Menschen vor, die unter Einsamkeit leiden.