Inhaltsbeschreibung
Kommunen in Deutschland sind gleichermaßen Rückgrat der Demokratie, Fundament der föderalen Ordnung und Resonanzboden für politische, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen. Wie steht es um die Gemeinden, Landkreise und Städte hierzulande? Wie handlungs- und leistungsfähig sind sie in der ihnen übertragenen Selbstverwaltung (noch), wenn ihnen immer mehr Aufgaben zuwachsen und die drückende Schuldenlast vieler Kommunen nicht überwunden werden kann? Wie groß ist ihre Gestaltungsfreiheit bei komplexen, umstrittenen Infrastrukturvorhaben wie Windkraftanlagen oder Fernstraßen? Welche Reibungen entstehen, wenn tradierte politische Strukturen auf digitale Meinungsbekundung und Gestaltungswünsche der Bürgerschaft treffen? Wie wirken sich die großen aktuellen und globalen Herausforderungen - Flucht und Migration, der demografische Wandel, die Erderhitzung - auf Politik und Verwaltung in den Kommunen aus?
Die Politikwissenschaftler Jörg Bogumil und Lars Holtkamp erläutern die Entstehung kommunaler Selbstverwaltung, ihre unterschiedliche Ausgestaltung in den Ländern und die Rolle der politischen Akteure auf kommunaler Ebene. Sie wenden sich darüber hinaus Reizthemen zu, denen sich Kommunen im 21. Jahrhundert gegenübersehen: Möglichkeiten und Grenzen direkter Demokratie, Rechtspopulismus und – extremismus als Herausforderungen insbesondere in marginalisierten Kommunen sowie die Folgen der Coronapandemie.