Inhaltsbeschreibung
Im Zeitraum von nur vier Jahren, von 1990 bis 1994, sollte die Treuhandanstalt die ökonomische Transformation Ostdeutschlands vollziehen. Deutungen ihrer Wirkungszeit sind bis heute stark umkämpft, und die Aufarbeitung der Folgen ihrer Privatisierungspolitik ist lange noch nicht abgeschlossen. Die Treuhandanstalt bleibt im öffentlichen Bewusstsein häufig negativ präsent: als überforderte Behörde oder gar als Symbol einer vermeintlichen westdeutschen Übernahme der ostdeutschen Wirtschaft.
Im Forschungsprojekt zur Geschichte der Treuhandanstalt am Institut für Zeitgeschichte München – Berlin (IfZ) wurden in den vergangenen Jahren die Akten der Treuhandanstalt im Bundesarchiv erstmals systematisch ausgewertet. Ziel ist es, die Geschichte der Behörde fundiert und eingebettet in den transnationalen Kontext der Umbrüche der 1990er-Jahre fortzuschreiben.
In diesem Sammelband haben die Mitarbeitenden des Projektes Erkenntnisse ihrer Einzelstudien zusammengeführt. Dabei stehen die Themen Belegschaftsproteste, Deindustrialisierung, europäische Beihilfen, Alternativen zur Privatisierung, Personalpolitik und Wirtschaftskriminalität im Fokus.