Inhaltsbeschreibung
Die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels und des Verlusts der Artenvielfalt sind zunehmend spürbar. Sie führen vor Augen, dass menschliches Handeln die langfristigen Bedingungen des Lebens auf dem Planeten verändert – mit potenziell gravierenden Konsequenzen. Der Historiker Dipesh Chakrabarty fragt danach, was es heißt, den Menschen nicht nur als gesellschaftlich, kulturell und politisch handelndes Wesen, sondern auch als geologischen Akteur zu begreifen, der auf vielfältige Weise mit dem Planeten und seiner Geschichte verflochten ist.
Es sei auch für die Geistes- und Sozialwissenschaften zentral, größere Zeiträume mitzudenken, die sich der menschlichen Zeiterfahrung entziehen, in denen sich jedoch für den Menschen relevante geophysikalische und biologisch-evolutionäre Vorgänge vollziehen. Geschichte, betont Chakrabarty, sei daher niemals nur die Geschichte des Menschen, sondern auch die der planetaren Bedingungen und Wechselwirkungen, auf die menschliches Leben angewiesen sei. Diese Zusammenhänge habe nicht nur die Wissenschaft in den Blick zu nehmen. Sie seien ebenso relevant für das menschliche Selbstverständnis und für politisches Handeln.