Inhaltsbeschreibung
Reproduktive Gerechtigkeit geht weit über die freie Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft hinaus: Sie umfasst auch Leistungen wie gynäkologische Versorgung nach Fehlgeburten, diskriminierungsfreie Geburtshilfe oder den Zugang zu Kinderwunschbehandlungen für homosexuelle Paare und Singles.
Gesine Agena, Patricia Hecht und Dinah Riese wenden sich der komplexen Thematik reproduktiver Rechte in den Sektoren Bevölkerungspolitik, Verhütung, Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionstechnologien und Geburt zu. In globaler Perspektive verweisen sie auf Gefährdungen und Hoffnungen der reproduktiven Gerechtigkeit.
Noch immer dienten etwa Entwicklungshilfeprogramme für den globalen Süden der Intention, ein vermeintlich unkontrolliertes Bevölkerungswachstum einzudämmen. Gleichzeitig helfe der technologische Fortschritt immer mehr ungewollt kinderlosen Menschen weltweit. Wie die Entwicklung in vielen Ländern zeige, liefen unter dem Einfluss aktueller globaler Krisen auch bereits erkämpfte reproduktive Rechte vielfach Gefahr, zurückgenommen zu werden. Vor diesem Hintergrund plädieren die Autorinnen für Entschlossenheit im Kampf um körperliche Selbstbestimmung.