Inhaltsbeschreibung
In vielerlei Hinsicht wirkt die Weimarer Republik in die Gegenwart hinein: Von der ersten deutschen Demokratie gingen in sozialer, rechtlicher und politischer Hinsicht Errungenschaften aus, die zum staatlichen und gesellschaftlichen Fundament der Bundesrepublik Deutschland gehören. Im Kontrast zu diesen nüchternen Tatsachen steht eine Fülle von Mythen. Dazu zählen verengte und auch widersprüchliche Imaginationen der Weimarer Kultur oder die Vorstellung einer von Beginn an zum Scheitern verurteilten Republik, die eine Demokratie ohne Demokraten gewesen sei.
Das Handbuch greift dieses Spannungsverhältnis auf. Es beleuchtet differenziert und nuanciert eine Vielzahl von Aspekten aus Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Welche politischen Entwicklungen auf Staats- und Länderebene wurden durch die Weimarer Reichsverfassung forciert? Wie veränderte sich das Selbstverständnis der politischen Parteien und Strömungen? Vor welchen Herausforderungen stand die Wirtschaft? Welchen widersprüchlichen Verlauf nahm die Frauenemanzipation? Woraus erklären sich die sozialen Unterschiede zwischen den Regionen? Welchen Einfluss hatten die aufkommenden Massenmedien? Die 32 Beiträge eines internationalen Teams aus Autorinnen und Autoren erschließen Zusammenhänge und zeichnen unter Einbezug neuer Forschungsergebnisse ein Bild der Weimarer Republik jenseits tradierter Klischees.