Inhaltsbeschreibung
Die Journalistin Barbara Halstenberg wuchs mit den Erzählungen der Großmutter über die Vertreibung ihrer Familie auf. Aus ihrem Interesse daran, wie andere Kinder dieser Generation den Zweiten Weltkrieg erlebten, entstand eine Sammlung von Gesprächen mit damaligen Kriegskindern. Diese berichten von ihren Erinnerungen an den Krieg: den allgegenwärtigen Tod und Hunger, die Kriegsverbrechen und Misshandlungen, die selbst Kinder erleiden oder mitansehen mussten.
Gleichzeitig beschreiben viele ein Gefühl der Alltäglichkeit für junge Menschen, die kaum anderes kannten und mit der kriegsverherrlichenden Ideologie der Nationalsozialisten aufgewachsen waren. Die Sammlung von rund 100 durch kontextualisierende Erklärungen verknüpften Berichten nutzt Barbara Halstenberg als Plädoyer für das intergenerationelle Erzählen von Krieg, Flucht und Leid. Dieses werde, so die Autorin, in vielen Familien bis heute vom großen Schweigen der Nachkriegsjahrzehnte blockiert.