Inhaltsbeschreibung
In Afghanistan sehen sich viele Frauen und Männer in einer Falle. 100 Tage nach der erneuten Machtübernahme der Taliban und dem überstürzten Abzug der internationalen Truppen machte sich die Journalistin Natalie Amiri auf eine Recherchereise voller Gefahren durch das instabile Land. Sie zeichnet ein Porträt der komplexen, multiethnischen Gesellschaft und sprach mit Afghaninnen und Afghanen über die weit verbreitete Verarmung und die nahezu aussichtslose Situation vor allem für Frauen und Mädchen.
Neben Menschen- und Frauenrechtlerinnen und Unternehmerinnen sprach sie auch mit ehemaligen Politikern über die Gründe ihres Scheiterns und mit einflussreichen Taliban über ihre reaktionären Pläne für Politik und Gesellschaft. Schon lange sei erkennbar gewesen, dass die von außen ins Land getragenen Bemühungen um ein „Nation Building“ und eine Demokratisierung in der praktizierten Form trotz des enormen Aufwandes scheitern würden. Die patriarchale, traditionelle Gesellschaft, die desolate Wirtschaftslage und die Korruption hätten ihrerseits dazu beigetragen, dass die Taliban nie verschwunden waren und nun wieder mit harter Hand regieren können.