Inhaltsbeschreibung
Trotz großer Fortschritte in puncto Frauenrechte und Selbstbestimmung leben patriarchale Vorstellungen darüber hartnäckig weiter, wie eine Frau zu sein hat. Ann-Kristin Tlusty fasst diese mit den drei Attributen „sanft”, „süß” und „zart” zusammen: Während „sanft” vor allem Fürsorgeaufgaben wie Kindererziehung und Pflege sowie das unterstützende Verhalten den jeweiligen Partnern gegenüber umfasst, meint „süß” die Art, gefallen zu wollen, ohne sich über die eigenen Bedürfnisse im Klaren zu sein. „Zart” bezeichnet schließlich die Zerbrechlichkeit, die viele Frauen abhängig von der Unterstützung von Männern zu machen scheint.
Zusammengenommen bremsten diese Fremdzuschreibungen und Selbstbilder auch vermeintlich emanzipierte Frauen in ihrer persönlichen Entfaltung aus, so Tlusty. Sie plädiert in ihrem feministischen Essay keineswegs dafür, diese Eigenschaften über Bord zu werfen, da sie zum Teil sehr wichtig für jede Familie und jede Gesellschaft seien. Sie sollten aber sichtbar gemacht, genauso bei Männern angesiedelt und für alle Geschlechter um stärkende Eigenschaften erweitert werden.