Inhaltsbeschreibung
Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts steht die fortdauernde historische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit und dem Holocaust an einem besonderen Markstein: Die Zahl noch lebender Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nimmt rapide ab. Eine heterogener gewordene Gesellschaft in Deutschland formuliert andere Erwartungen an die historische Erinnerung und konfrontiert diese zugleich mit neuen Herausforderungen an Inhalte, Methoden und Ziele. Wie lassen sich die Antagonismen zwischen den gesellschaftlichen und institutionell-politischen Erwartungen einerseits, der Realität historischen Lernens zur NS-Vergangenheit und zum Holocaust andererseits moderieren?
Der Sammelband verbindet in Theorie und Praxis unterschiedliche Facetten der Thematik: darunter den Blick auf die Praxis gegenwärtiger Gedenkstättenarbeit, aktuelle Kontroversen um die Ausgestaltung eines zukunftsfähigen Umgangs mit der Erinnerung an den Holocaust in pluralen Gesellschaften und die Bezüge zu transnationalen Menschheitsverbrechen im Zeitalter der Globalisierung. Zugleich fragt er nach konkreten Erwartungen an eine Geschichtsdidaktik, deren Fundamente im Umbruch begriffen sind.