Inhaltsbeschreibung
Kein bedeutendes historisches Ereignis geschehe zufällig, so die Annahme vieler Verschwörungstheoretiker. Für sie ist die Frage zentral, wer vom Lauf der Geschichte profitiert. Im Kontext des Nationalsozialismus existieren wirkmächtige Verschwörungstheorien, die bisweilen noch heute in revisionistischen Kreisen weiterleben.
Der britische Historiker Richard J. Evans geht fünf dieser einflussreichen Erzählungen auf den Grund: der antisemitischen Hetzschrift der Protokolle der Weisen von Zion, der Dolchstoßlegende, den Verschwörungstheorien um den Reichstagsbrand, dem Rätsel um den Flug des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß nach Schottland 1941 sowie dem Gerücht, Hitler sei 1945 aus dem Bunker geflohen und in Argentinien untergetaucht. Evans dechiffriert die Verschwörungstheorien und erläutert ihre jeweiligen Entstehungskontexte. Wer setzte die Geschichten in die Welt? Wer machte sie sich zu eigen? Und wie wirkten die Mythen nach 1945 weiter? Ungeachtet dessen, wie absurd sie erscheinen mögen: Verschwörungstheorien haben reale Konsequenzen und können das Wesen der Wahrheit selbst infrage stellen.