Inhaltsbeschreibung
Klima, Renten, Bildung, Wohnen, Migration: Themen, die erhebliches Konfliktpotenzial zwischen den Generationen bergen. Auf die Jungen kommen, konstatiert der Philosoph Johannes Müller-Salo, absehbar enorme monetären Belastungen zu, etwa beim Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel, für eine leistungsfähige digitale Infrastruktur oder durch das zukünftige Missverhältnis zwischen Erwerbstätigen und Rentenbeziehenden.
Müller-Salo, Jahrgang 1988, seziert aber auch die Gegenwart und Vergangenheit unter Gerechtigkeitsgesichtspunkten. Vor allem die Generation der so genannten Baby-Boomer habe jahrzehntelang einen hohen Lebensstandard genossen und dabei zahlreiche Herausforderungen entweder ausgesessen oder die Zukunftschancen kommender Generationen außer Acht gelassen. Wider besseres Wissen und aus Eigennutz habe sie sowohl die sich abzeichnende Klimakrise als auch die Interessen Jüngerer bei der Rentenpolitik ignoriert. Sie habe ökonomisch von Migration profitiert, ohne den Zugewanderten echte Integration zu bieten, und halte an Bildungsinhalten und -konzepten fest, die nicht zukunftsfähig seien. Müller-Salo verlangt von den älteren Generationen, ihre rechtlich-politisch gesicherte Komfortzone zu verlassen und ihre Ansprüche zu reduzieren. Jüngere fordert er zu einem engagierteren Einsatz für die Belange ihrer Zukunft auf.