Inhaltsbeschreibung
Extreme und Abgründe prägen die deutsche Geschichte zwischen 1918 und 1945. Sie ist gezeichnet von der doppelten Katastrophe zweier Weltkriege mit Millionen Toten, Entwurzelten und Vertriebenen, von zwölf Jahren nationalsozialistischer Diktatur, völkischem Nationalismus und hasserfülltem Antisemitismus, der in den Zivilisationsbruch des Holocaust führte. Die erste Republik auf deutschem Boden, hervorgegangen aus der Revolution von 1918, vermochte zumal angesichts wachsender ökonomischer Verwerfungen ihren Gegnern im Innern am Ende nicht mehr standzuhalten. Sie zerbrach unter den Attacken der Rechten, deren Furor sich unterschiedslos gegen demokratische politische Verständigung, gesellschaftlichen Ausgleich, eine kulturelle Avantgarde oder moderne Geschlechterrollen richtete.
Michael Wildt zeichnet die Zeit zwischen 1918 und 1945 aus verschiedenen Blickwinkeln und anhand markanter Daten nach, indem er außen- und innenpolitische Zäsuren schlaglichtartig mit Entwicklungen und Ereignissen in Politik, Kultur und Gesellschaft verbindet. Seine facettenreiche Darstellung bezieht ihre Lebendigkeit aus Perspektivwechseln: Wildt kontrastiert in der Kombination unterschiedlichster Quellen Lokales und Überregionales, lässt Einflussreiche und Ohnmächtige zu Wort kommen, spiegelt Traumata und Hoffnungen, Motive und Stimmungen und erschließt so die Lebenswirklichkeit der Zeit.