Inhaltsbeschreibung
In der Arktis verdichten sich Weltprobleme wie in einem Brennglas. Durch den menschengemachten Klimawandel verändern sich dort in erschreckender Geschwindigkeit die naturräumlichen Gegebenheiten: Die Meere erwärmen sich, das Eis weicht zurück. Das hat gravierende, weit über die Region hinausweisende Folgen für das Ökosystem, aber auch für die indigene Bevölkerung der Arktis.
Eisfreie Gebiete eröffnen potenten Akteuren Chancen auf die Ausbeutung unterschiedlichster Rohstoffe. Neu entstehende Schifffahrtsrouten und Passagen haben vor allem für die arktischen Küsten- und Anrainerstaaten – die USA über Alaska, Dänemark über Grönland, Finnland, Island, Kanada, Norwegen, die Russische Föderation sowie Schweden – geostrategische Konsequenzen.
Michael Paul verbindet seine Analyse der dramatischen naturräumlichen Veränderungen mit deren außen- und sicherheitspolitischen sowie ökonomischen Auswirkungen und den Interessenlagen der Staaten. Er erläutert die see- und völkerrechtlichen Tatbestände rund um die Arktis und berichtet über die internationalen Bemühungen um einen friedlichen Interessenausgleich. Dieser sei in einer multipolaren Welt angesichts rapider Veränderungen in der Arktis und der Konkurrenz um Rohstoffe schwieriger denn je: Er müsse stetig den oft konträren, auch aggressiv vertretenen Ansprüchen und Ambitionen angepasst werden, darunter nicht zuletzt denen mächtiger globaler Akteure wie China.