Inhaltsbeschreibung
In Ländern auf allen Kontinenten dieser Erde gehen Menschen für die Demokratie auf die Straße – nicht selten unter hohem persönlichen Einsatz und Risiko. Neben dem Wunsch, in Freiheit und Würde zu leben, ist die Vorstellung von Demokratie dabei in der Regel mit Ansprüchen verknüpft: Freie und faire Wahlen, Gewaltenteilung, transparente Institutionen, Presse-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit – diese und andere Forderungen gehören zum Grundkonsens und Grundrepertoire demokratischer Staatswesen und finden sich entsprechend in internationalen Verträgen oder werden in den gängigen Demokratieindizes gemessen.
Blickt man auf die theoretischen Fundamente dessen, was wir heute unter Demokratie verstehen, zeigt sich jedoch ein langer und nicht notwendigerweise zwangsläufiger Entwicklungsprozess, in dem sich letztlich eine ganz bestimmte Demokratieinterpretation durchgesetzt hat: Realistische Demokratietheoretiker wie Max Weber, Hans Kelsen, Joseph A. Schumpeter und die amerikanischen Behavioralisten gelten als Pioniere jener mittlerweile selbstverständlich gewordenen Demokratieauffassung, die sich von metaphysischen, naturrechtlichen und idealistischen Vorstellungen gelöst hat und den Fokus auf Verfahren, Regeln und Institutionen legt. Phillipp Christoph Schmädeke beschreibt in seiner Darstellung die Grundlegung, Genese und den Aufstieg der Realistischen Demokratietheorie seit dem 17. Jahrhundert bis zu den heutigen Schauplätzen der Auseinandersetzung zwischen Demokratie und Autokratie.