Inhaltsbeschreibung
Die soziale Ausgestaltung der deutschen Demokratie ist zugleich eines ihrer Fundamente, doch ihr Potenzial für die kollektive Erinnerung in der Gegenwart scheint weithin kaum genutzt. Wer waren die Handelnden in den sozialen Kämpfen und Aushandlungsprozessen? Welche Interessen verfolgten sie, und welche Rolle spielen Fragen der Macht, des Geschlechts und der Selbstermächtigung für die Erinnerungskultur? Welche unterschiedlichen Pfade der Erinnerung an soziale Kämpfe brachte die deutsche Teilung hervor? Wo und wie finden Aspekte der Einwanderungsgesellschaft Berücksichtigung?
Das Buch wendet sich in vielen Facetten und Bezügen den Bausteinen einer Erinnerungsgeschichte sozialer Demokratie in Deutschland zu. Es beleuchtet dabei insbesondere die Rolle der Gewerkschaften, der Frauenbewegungen und anderer sozialer Bewegungen bei der Ausgestaltung zentraler Voraussetzungen politischer Teilhabe, wie Freiheit, Gleichheit, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Sicherung. Aus unterschiedlichen Perspektiven arbeiten die Autorinnen und Autoren Anknüpfungspunkte einer zukunftsfähigen Erinnerungsgeschichte der sozialen Demokratie heraus, die für deren Werteorientierung ebenso unverzichtbar sei wie für die Vielzahl ihrer aktuellen Herausforderungen.