Inhaltsbeschreibung
Während der Olympischen Spiele 1972 in München verübten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die israelische Mannschaft. Die missglückte Befreiung der neun als Geiseln genommenen Sportler endete in einer Katastrophe und mit ihr die Idee heiterer, weltoffener Spiele in Deutschland: München hatte der Welt ein Land im wirtschaftlichen Aufbruch zeigen sollen, das die von der NS-Diktatur missbrauchten Olympischen Spiele von Berlin 1936 vergessen machen und sich als moderne, sympathische Demokratie präsentieren wollte.
Sven Felix Kellerhoff bezieht zuvor nicht ausgewertete Akten in seine minutiöse Rekonstruktion des Attentats ein und bietet damit unbekannte Facetten und Einschätzungen des dramatischen Geschehens. Sie lassen, konstatiert der Autor, nicht nur den Anschlag selbst, sondern auch nationale und internationale Reaktionen sowie den zeitgeschichtlichen Umgang mit dem Trauma des Attentats in einem anderen Licht erscheinen.