Inhaltsbeschreibung
Preis oder Wert? Als Voraussetzung dafür, Fleisch erschwinglich anzubieten, gilt vielfach die Massentierhaltung. Aber offenbar kommt diese Haltungsform nicht ohne massiven vorbeugenden Antibiotika-Einsatz aus. Das habe, konstatieren Rupert Ebner und Eva Rosenkranz, zunehmend bedrohliche Konsequenzen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Die präventive Gabe von Antibiotika in den Großställen erzeuge in einer immer schwerer beherrschbaren Spirale Resistenzen, während durch die Immissionen der Präparate in Boden und Wasser Nahrungsketten belastet und ökologische Kreisläufe geschädigt würden.
Ebner und Rosenkranz fordern zu einer Neuausrichtung bei Tierhaltung und Fleischkonsum auf – vielen Menschen stünden weder die oft qualvollen Haltungsbedingungen noch die abstoßenden Praktiken der massenweisen Schlachtung noch die drohende Gefährdung des Menschen durch resistente Bakterien vor Augen. Es gebe aber gute Ansätze, den Nutztieren und dem Fleisch mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Einer verantwortungsbewussten Landwirtschaft müssten Wege geebnet werden, Tierwohl und auskömmliches Wirtschaften miteinander zu verbinden. Vor allem aber gelte es die verbreitete Ignoranz zu überwinden, mit der die komplexen Zusammenhänge zwischen der globalen Humanmedizin, der Umwelt und ausbeuterischen Strukturen in der Tierhaltung noch immer ausgeblendet würden.