Inhaltsbeschreibung
Die Versorgung mit Energie entscheidet maßgeblich über den Erfolg eines Wirtschaftssystems. Damit spielten in der Systemkonkurrenz zwischen der BRD und der DDR die Nutzung von Kohle, Erdöl und Atomkraft sowie die Bereitstellung ausreichender und günstiger Energie eine bedeutende Rolle. Henning Türk untersucht, wie Energieressourcen in beiden deutschen Staaten nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Wiedervereinigung gefördert und verarbeitet wurden.
Er zeigt, auf welche Weise etwa die Braunkohleförderung, die Ölkrisen in den 1970er-Jahren und der Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 die beiden Gesellschaften – auf jeweils unterschiedliche Weise – beeinflusst haben. Dabei vergleicht er die zum Teil ähnlichen, zum Teil unterschiedlichen Entwicklungspfade, die zwar von den gemeinsamen Ausgangsbedingungen der NS-Vergangenheit und des Krieges, aber von einer unterschiedlichen Besatzungspolitik und der Einbindung in die Blockstrukturen des Kalten Krieges geprägt waren.