Inhaltsbeschreibung
Nur zögerlich ging die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Aufklärung und Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus um. Heute gehört das Gedenken an die NS-Verbrechen zum konstitutiven Bestandteil der nationalen Erinnerungskultur. Der Historiker Magnus Brechtken versammelt Beiträge von 30 Autorinnen und Autoren, die sich mit sieben Jahrzehnten Aufarbeitungsdiskurs beschäftigen. Die Texte beleuchten die verschiedenen Phasen der Aufarbeitung und die Entwicklungen auf unterschiedlichen Forschungsfeldern, etwa der Holocaust- und Täterforschung.
Sie widmen sich historischen Orten des Erinnerns und untersuchen die NS-Vergangenheit deutscher Institutionen wie des Bundestages oder der Fachministerien. Zu den vielen im Band versammelten Perspektiven gehören Blicke auf spezifische Phänomene wie die Verarbeitung der NS-Gewaltverbrechen im deutschen Film sowie Schlaglichter auf gegenwärtige Erinnerungskonflikte wie etwa die jüngsten, heftig geführten Debatten um das Verhältnis zwischen Holocaust und Kolonialismus.