Inhaltsbeschreibung
Die deutsche Demokratie hat mehr und tiefere Wurzeln, als den meisten bewusst sein dürfte. Oft unter schwierigen Bedingungen und gegen massive Widerstände rangen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert Männer und Frauen in Wort und Tat um Gleichberechtigung und Menschenwürde, Freiheit und Pluralismus. Zu ihnen zählen Menschen jüdischen Glaubens, wie der Jurist Gabriel Riesser, der nach langer Marginalisierung zum Vizepräsidenten des Frankfurter Paulskirchenparlaments aufstieg. Die 1831 geborene Hedwig Dohm mochte sich als Pionierin der Frauenbewegung Jahrzehnte vor der Einführung des Frauenwahlrechts nicht mit der Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts abfinden und verwahrte sich gegen Rollenzuschreibung und männliche Dominanz.
Der Katholik Ludwig Windthorst stritt als Parlamentarier für eine konsequente Trennung von Politik und Religion. Aus kleinbürgerlichen Verhältnissen kommend, trieb Carl Legien die Demokratisierung der Arbeitswelt voran. Bekannte Autorinnen und Autoren stellen in lebendigen Porträts insgesamt 30 Frauen und Männer vor, die sich - unter den Prämissen ihrer Zeit und durchaus nicht immer frei von Brüchen und Widersprüchen - für Werte einsetzten, die heute zur Quintessenz der Demokratie zählen.