Inhaltsbeschreibung
Wasser als Auslöser einer Katastrophe hierzulande mit vielen Toten und immensen materiellen Schäden: Zumal für Jüngere lag das bis vor kurzem jenseits ihrer Vorstellungskraft. Aber auch bei Menschen, die die Fluttragödie in den Niederlanden, in Flandern und an den ostenglischen Küsten 1953 oder die Sturmflut an der deutschen Nordseeküste 1962 erlebten, ist die Erinnerung daran verblasst.
Der niederländische Historiker Rutger Bregman schaut gleichermaßen vor und zurück: Nach wie vor würden dort wie in Deutschland mahnende Stimmen aus Wissenschaft und Praxis überhört, die auf die Gefährdung tief liegender küsten- oder flussnaher Regionen durch vernachlässigten Deichbau oder fehlenden Wasserrückhalt verweisen. Immer noch schließen, konstatiert er, Politik und Bevölkerung die Augen vor den unbequemen Konsequenzen des Klimawandels für den Siedlungsbau an Küsten und Flüssen sowie für Landwirtschaft und Tourismus in flutbedrohten Gebieten. Es sei, so betont auch Susanne Götze in ihrem Nachwort, keine Frage, ob es, verstärkt durch den Klimawandel, zu extremem Hochwasser oder Sturmfluten komme. Entscheidend sei vielmehr, ob und wie es in den bevölkerungsreichen Regionen der Niederlande oder Deutschlands rechtzeitig gelinge, sich darauf einzustellen.