Inhaltsbeschreibung
Was bedeutet es, wenn man sich selbst als schwarz betrachtet und Vater eines Kindes wird, das als weiß wahrgenommen wird? Für den afroamerikanischen Autor Thomas Chatterton Williams hat die Geburt seiner ersten Tochter die Kategorien durcheinandergebracht, mit denen er sich selbst und die Welt zeitlebens betrachtet hatte. Anhand seiner Familiengeschichte zeigt er auf, dass race zwar ein wirkmächtiges soziales Konstrukt darstellt, dessen Ursprünge in der Geschichte der Versklavung liegen und das in der US-amerikanischen Gesellschaft bis heute wirkt. Die Realität sei jedoch nicht einfach in Schwarz und Weiß abbildbar. In der durch Rassismus geprägten Geschichte der Vereinigten Staaten galt als schwarz, wer nur einen Tropfen „schwarzen“ Blutes in sich trug – und dennoch habe heute jeder vierte als weiß wahrgenommene US-Amerikaner schwarze Vorfahren.
Ohne die Benachteiligungen abzustreiten, die mit der wahrgenommenen Hautfarbe bis heute einhergehen, plädiert Chatterton Williams dafür, Identität komplexer zu denken und sich und seine Mitmenschen nicht durch Zuschreibungen von race zu definieren. Für die Zukunft hofft er auf eine Gesellschaft, in der solche Attribute keine Rolle mehr spielen und Menschen als das wahrgenommen werden, was sie sind – vielfältige Individuen mit einzigartigen Geschichten.