Inhaltsbeschreibung
Liberale Demokratien mit ihren offenen Gesellschaften, ihrer kulturellen und ethnischen Vielfalt sehen sich weltweit wachsenden Anfeindungen ausgesetzt. Diese äußern sich als polemische Einlassung oder inszenierter Protest, zeigen sich in offener Ablehnung freiheitlicher Gesellschaftsordnungen, in religiösem oder politischem Extremismus. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schöpfen Populisten, Nationalisten sowie migrationsfeindliche oder fundamentalistische Bewegungen aus einem ideologischen Substrat, dessen Wurzeln in die Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts reichen.
Die Autorinnen und Autoren dieses Buches stellen antiliberal Denkende vor, darunter Carl Schmitt, Ernst Jünger, Oswald Spengler, Sigrid Hunke, Alain de Benoist, Alexander Dugin oder Sayyid Qutb. Sie arbeiten heraus, wo und wie sich die neue Rechte in die Tradition dieses Denkens stellt: sei es mit dem Rückzug in die politisch-soziale Beharrung, dem exkludierenden Bezug auf kulturelle und nationale Homogenität, mit der Zurückweisung von Pluralität, der Ablehnung freiheitlicher Gesellschaften oder dem Anspruch auf Deutungshoheit. Wie bei ihren Vor-Denkern speise sich, so der Tenor des Bandes, die Anschlussfähigkeit der neuen Rechten aus den Herausforderungen der Zeit mit ihren globalen Unsicherheiten und Umbrüchen. In dieser Großwetterlage bedürfe es zumal mit Blick auf jüngere Menschen der historisch fundierten Auseinandersetzung mit dem ideologischen Bodensatz der neuen Rechten und der Dekonstruktion ihrer gegen die liberale Demokratie gewandten gesellschaftspolitischen Denkmuster.