Inhaltsbeschreibung
Social Media sind zum weltweiten Forum geworden und erreichen in kürzester Zeit Zielgruppen unterschiedlichsten Zuschnitts. Weithin unbeschränkt ver- und übermitteln sie gleichermaßen seriöse Nachrichten und Fake News. Sie verbinden Gleichgesinnte, mobilisieren Öffentlichkeiten und eröffnen Teilhabe und Märkte.
Mit diesen ambivalenten Funktionen sei, konstatiert Thomas Ammann, ein Machtfaktor entstanden, der politisch-gesellschaftliche Chancen, aber auch Risiken berge. Ammann zeichnet den dynamisch wachsenden Einfluss sozialer Medien nach, der angesichts massenweise aggregierter, kommerziell verwertbarer Daten der Nutzenden längst auch eine immense ökonomische Komponente habe. Global agierende Plattformen gestalteten Regularien und Potenziale ausschließlich mit Blick auf eigene Vorteile aus. Darunter litten, so Ammann, nicht nur demokratische Prozesse und Standards, die via Social Media manipuliert, unterhöhlt oder missbraucht werden könnten. Zunehmend fragwürdig seien soziale Medien auch dort, wo die Sehnsucht vieler Menschen nach Anerkennung und Aufmerksamkeit kommerzialisiert werde. Nicht zuletzt stelle das Potenzial sozialer Medien als Resonanzboden für Hass und Hetze eine wachsende Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt dar, der sich jede und jeder Einzelne sowie Politik und Öffentlichkeit entschiedener stellen müssten.