Inhaltsbeschreibung
Facebook, Youtube, Airbnb, Netflix, Google, Tinder: Sie alle sind Online-Plattformen. Sie eint, dass sie digitale Infrastrukturen zum wechselseitigen Austausch bereitstellen, kurzum: Sie schaffen Verbindungen. Besitzerinnen von Ferienwohnungen verbinden sich mit Reisenden, Webvideoproduzenten mit Zuschauerinnen, Singles mit anderen Singles.
Der Kulturwissenschaftler Michael Seemann liefert die theoretische Grundlage für das Phänomen der kommerziellen digitalen Plattformen im Netz, deren Geschäftsmodelle und Strategien sich grundlegend von denen konventioneller Unternehmen unterscheiden. Seemann widmet sich der Geschichte des Aufstiegs wichtiger Internetgiganten, skizziert ihren Kampf um Einfluss, charakterisiert ihre Macht und beleuchtet aktuelle Souveränitätskonflikte mit dem Staat. So stünden wir heute beispielsweise vor der paradoxen Situation, dass wir von Plattformen verlangen, mehr gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, etwa beim Thema Hate Speech, während wir gleichzeitig ihre zunehmende Macht beklagen.