Inhaltsbeschreibung
Daten sind männlich. Ob Politik oder Technologie, Wirtschaft oder Raumplanung, Medien oder Medizin: Immer noch, so die gleichermaßen provokante wie ernüchternde Erkenntnis der britischen Rundfunkjournalistin Caroline Criado-Perez, ist das Maskuline das Maß der Dinge und werden weibliche Belange ausgeblendet. Medizinische Diagnosen und Dosierungen, stellt sie fest, gehen von männlichen Körpern aus, technische Sicherheitsstandards ebenso.
Stadtplaner orientieren sich am Berufsleben von Männern, Geschichte blendet Leben und Leistungen von Frauen aus, und bis heute würden Daten weithin nicht geschlechtsspezifisch erhoben. Dies habe gravierende Auswirkungen nicht nur auf Gerechtigkeit und Sicherheit für Frauen sowie auf die Würdigung ihrer Leistungen. Es komme einem Teufelskreis gleich, wenn dergestalt männlich dominierte Daten fortgeschrieben und Frauen so auch in Zukunft in zentralen Belangen nicht angemessen berücksichtigt würden. Zudem legt die verbreitete Lücke bei frauenbezogenen Daten die Vermutung nahe, dass in dieser Hinsicht auch andere, nicht mit der männlichen Norm kompatible Gruppen ausgeblendet werden.