Inhaltsbeschreibung
Was erwarten wir von der Rückgabe geraubter Kulturgüter? Kann diese eine Wiedergutmachung leisten? Die Rechtswissenschaftlerin Sophie Schönberger macht deutlich, warum die Antwort auf diese Frage nicht so eindeutig ist, wie sie zunächst erscheinen mag. Schließlich kann das vergangene Unrecht nicht ungeschehen gemacht werden. Schönberger widmet sich den Debatten um die Rückgabe von Kulturgütern am Beispiel von drei Fällen: die Rückgabe von NS-Raubkunst, die Restitution von Kulturgütern aus kolonialem Kontext sowie der quer zu diesen Beispielen stehende Fall der Entschädigungsforderungen der Hohenzollern.
Für Schönberger ist Restitution stets ein politisches Projekt, das mit Schwierigkeiten, aber auch Chancen einhergeht. Sie plädiert dafür, dieses Projekt weniger als Eigentumsfrage zu begreifen, sondern vielmehr als einen bewussten Akt der Vergangenheitsaufarbeitung. Und um diese zu ermöglichen, müsse man sich als Gemeinschaft über das Unrecht verständigen, und manchmal, so Schönberger, müsse man sich darüber auch streiten.