Inhaltsbeschreibung
In der Nacht zum 2. Juni 2019 erschoss ein Rechtsextremist den CDU-Politiker und Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Der politische Mord ist Teil einer langen Geschichte des rechten Terrors, der seit der Wiedervereinigung journalistischen Recherchen zufolge über 180 Todesopfer gefordert hat, darunter auch die Opfer der Mordserie des NSU.
Martín Steinhagen rekonstruiert die Ermordung Lübckes, erzählt die Radikalisierungsbiografie des Täters und bettet beides in die Geschichte rechtsextremer Gewalt in Deutschland ein. Dabei beschreibt er Strategien, Akteure und Erscheinungsformen und zeichnet jeweils auch die politischen Versäumnisse und das gesellschaftliche Klima nach. So führt Steinhagen anhand des Mordes an Lübcke die gefährliche Dynamik vor Augen, die das Zusammenspiel ideologischer Motive eines Täters, gewachsener rechtsextremer Strukturen und einer aufgeheizten öffentlichen Stimmung bewirkt.