Inhaltsbeschreibung
Bei ihrer antisemitischen Vernichtungspolitik, speziell im Rahmen der "Aktion Reinhardt", bedienten sich die Nationalsozialisten auch Helfern aus den seit Beginn des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten. Nichtdeutsche Hilfspolizisten, Angehörige "volksdeutscher Selbstschutztruppen" und aus Kriegsgefangenenlagern rekrutierte vormalige Mitglieder der Roten Armee wurden bei der Terrorisierung der jüdischen Bevölkerung, für Deportationen und in den Vernichtungslagern eingesetzt. So erweiterten die Nationalsozialisten das ihnen zur Verfügung stehende Personal, machten sich antisemitische Tendenzen in den besetzten Gebieten, aber auch die Zwangslage der Rekrutierten zu nutze. Thomas Sandkühler beschreibt am Beispiel der ukrainischen Hilfspolizisten und der "Trawniki-Männer“" - benannt nach einem Ausbildungslager der SS im besetzten Polen - wie diese von den Nationalsozialisten in die Umsetzung des Völkermordes eingebunden wurden.