Inhaltsbeschreibung
Sprachen können den eigenen Horizont begrenzen oder erweitern. Sie können andere Menschen ausgrenzen oder gar unterwerfen, aber auch zu Kommunikation und Teilhabe einladen. Einige wenige Sprachen haben heute einen hohen Marktwert, und zwar solche, die für den Bildungserfolg und die Karriere nützlich erscheinen. Während diese durch Kurse erlernt und durch Tests und Zertifikate bestätigt werden, gelten viele andere in Deutschland eher als Integrationshindernisse.
Mit weltweit rund 7000 Sprachen in 195 Staaten sei Mehrsprachigkeit die Norm, so Olga Grjasnowa. Familien- und Muttersprachen könnten sich infolge von Migration, Vertreibung und Kriegen oder auch aus ganz persönlichen Gründen ändern. Die eigenen Sprachen seien integraler Bestandteil der individuellen Kultur und Identität, und das Erlernen anderer Sprachen ermögliche es, noch mehr Menschen und ihre Sicht auf die Welt verstehen zu lernen. Grjasnowa arbeitet heraus, wie bereichernd Mehrsprachigkeit sein kann - und warum sie von der Politik viel mehr als bisher gefördert werden sollte.