Inhaltsbeschreibung
Recheneinheit, Zahlungsmittel und Wertanlage: Geld ist seit jeher vor allem ein Werkzeug. Innovationen im Finanzwesen waren Voraussetzung für eine komplexere Arbeitsteilung, Investitionen und Handel und damit entscheidend für wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritt. Inzwischen aber befinde sich, so Alexander Hagelüken, das Wesen des Geldes in einem radikalen Wandel: Neue Digitalwährungen greifen Staatswährungen an, Digitalkonzerne attackieren das Bargeld und Sparende sehen ihre Ersparnisse durch Niedrigzinsen stagnieren oder sogar schrumpfen.
Dies beeinflusse die kollektive Einstellung zum Geld, das als soziale Übereinkunft vor allem auf Vertrauen baue und gerade dadurch anfällig für Krisen sei. Hagelüken beleuchtet die historische Entwicklung und Bedeutung des Geldes, seine Krisen und Umbrüche sowie den aktuellen epochalen Einschnitt und spricht sich für eine breitere Finanz- und Wirtschaftsbildung aus. Von einem fundierten Verständnis des Finanzsystems hänge es ab, ob Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Finanzen sinnvoll absichern, die Geld- und Wirtschaftsordnung demokratisch mitgestalten und sich vor populistisch verkürzten Erklärungen oder der wachsenden Macht großer Konzerne schützen können.