Inhaltsbeschreibung
Am 26. September 1980 tötete der Rechtsextremist Gundolf Köhler bei einem Bombenanschlag auf dem Münchener Oktoberfest 13 Menschen und verletzte 221 Menschen zum Teil schwer. Am 19. Dezember 1980 ermordete der Rechtsextremist Uwe Behrendt den Verleger und Rabbiner Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in Erlangen. Diesen schockierenden Taten zum Trotz zog der rechte Terror des Jahres 1980 keine größeren politischen oder gesellschaftlichen Debatten nach sich.
Köhler und Behrendt wurden von Ermittlern und Justiz zu verwirrten Einzeltätern erklärt, Netzwerke und ideologische Motivationen dabei teils bewusst außen vor gelassen. So führten beide Taten in das Umfeld der 1980 verbotenen Wehrsportgruppe Hoffmann und zu deren Anführer, dem Neonazi Karl-Heinz Hoffmann; gerade beim Oktoberfest-Attentat wurde diese Spur aber nie ernsthaft verfolgt. Vielmehr wurden Augenzeugenberichte übergangen, Asservate vernichtet und nicht nach potenziellen Mittätern gefahndet.
Der Journalist Ulrich Chaussy arbeitet seit Jahrzehnten zum Oktoberfest-Attentat und zum rechten Terror in Deutschland und dokumentiert die Versäumnisse, Vertuschungen und Ungereimtheiten bei der Aufarbeitung der - wie mittlerweile feststeht - rechtsterroristischen Taten von München und Erlangen.