Inhaltsbeschreibung
Religion bedeutet im Wortsinn Rückbindung. Die empfundene oder ersehnte Beziehung und Nähe zu Gott hat in der christlichen Religion seit jeher auf die Kunst, die Architektur, die Musik und Literatur eingewirkt – zumeist fördernd, zuweilen zerstörerisch und ausschließend. Seit der Begründung des Christentums im Orient hat es über Europa weltweit kulturell Einfluss genommen, und auch auf viele Menschen, die dem Christentum als Religion nichts abgewinnen, übt seine sakrale Kultur Anziehungskraft aus.
Jörg Lauster erschließt in diesem Buch die christlich-kulturelle Durchdringung eines Raumes, der, oft mit dem Begriff Abendland belegt, doch weitaus mehr umgreift als das „alte Europa“. Anhand vieler Beispiele zeigt er, wie seit der Moderne die Bereitschaft und die Fähigkeit schwinden, die alten, zu Tönen, Worten, Bildern oder Bauwerken geronnenen christlichen Botschaften zu dechiffrieren. Gleichwohl scheinen sie auch für Menschen des 21. Jahrhunderts nichts von ihrer Faszination zu verlieren.