Inhaltsbeschreibung
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sollten Marktwirtschaft und liberale Demokratie weltweit friedliche Kooperation und ein Leben in Wohlstand fördern. Groß angelegte Konflikte, so eine weit verbreitete Meinung, seien nun nicht mehr zu befürchten. Doch kam es anders: Nicht nur in den Transformationsstaaten Mittelost- und Osteuropas ließ das Wohlstandsversprechen vielerorts auf sich warten. Auch im Westen wich das jahrzehntelang gültige Aufstiegsversprechen der Angst vor sozialem Abstieg. Finanz- und Eurokrise, der Erfolg rechtspopulistischer Parteien und neue Konflikte zwischen Weltmächten haben das Vertrauen in den befriedenden Charakter von Marktwirtschaft und liberaler Demokratie weiter geschwächt.
In mehreren Essays setzt sich Philipp Ther mit den Veränderungsprozessen seit den 1990er-Jahren auseinander. Mit einem Fokus insbesondere auf die USA, Deutschland und Italien zeichnet er nach, wie ähnliche, aber auch sehr eigene Dynamiken die jüngere Zeitgeschichte dieser Länder geprägt haben und die jeweilige politische Situation bis in die Gegenwart hinein bestimmen.