Inhaltsbeschreibung
Noch nie waren die Gestaltungsmöglichkeiten der eigenen Biografie so vielfältig wie heute. Dank des medizinisch-technischen Fortschritts ist die Frage, ob wir Kinder bekommen, nicht mehr schicksalsbestimmt: Sie hängt weithin von unserem eigenen Willen zur Mutter- bzw. Vaterschaft ab. Die Fortpflanzungsmedizin kann heute nicht nur ungewollte Schwangerschaften verhindern, sondern auch dort erwünschte herbeiführen, wo dies vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar schien. Dies bringt jedoch vielfältige moralphilosophische und rechtliche Fragen mit sich: Was von dem, was technologisch möglich ist, ist auch ethisch legitim? Wo darf und wo sollte der Staat mit rechtlichen Regulierungen in die private Autonomie der Bürgerinnen und Bürger eingreifen?
Warum wünschen sich so viele Menschen überhaupt ein eigenes Kind? Unter welchen Bedingungen können Personen für andere Menschen Kinder zeugen oder austragen? Darf ein Kind nach bestimmten Kriterien gewollt oder nicht gewollt werden? Bis zu welchem Zeitpunkt und aus welchen Gründen ist ein Schwangerschaftsabbruch legitim? Die Philosophin Barbara Bleisch und die Rechtswissenschaftlerin Andrea Büchler geben Einblicke in eine interdisziplinäre Debatte über Autonomie und Verantwortung im Umgang mit dem eignen Kinderwunsch.